Am 26. Februar 1917 betraten fünf Musiker aus New Orleans in New York ein Schallplatten Studio, um die erste Jazz-Platte der Welt einzuspielen. Erfunden haben die fünf Musiker der „Original Dixieland Jazz Band”, Dominic „Nick“ LaRocca (cor, lead); Edwin „Eddie“ Edwards (tb); Larry Shields (cl); Henry Ragas (p); Anthony „Tony“ Sbarbaro (dr), den Jazz nicht, Pioniere des Jazz sind sie allemal und einzigartig ist und bleibt diese Einspielung aus dem Jahr 1917. Ihr Verdienst, mit dem „Livery Stable Blues“ und dem „Dixie Jass Band One-Step“ vor nun 100 Jahren die erste Jazzplatte aufgenommen zu haben, bleibt in der Musikgeschichte ein bedeutendes Ereignis.
Zwar gab es schon seit einiger Zeit synkopierte Musik, Ragtime, Foxtrotts und One-Steps auf Platte zu kaufen, dieser neue Jazz war für viele Hörer aber zunächst „schockierend“. Entsprechend wurde noch viele Jahre kontrovers diskutiert, ob Jazz denn nun wirklich „Musik“ sei oder einfach nur „musikalische Müll“.
Denn der Begriff „Jass” oder später „Jazz” kam erst auf, als es die Musik dazu bereits gab - zunächst 1913 im Sportjournalismus, als das Spiel eines Baseballteams charakterisiert wurde. „Jass” bedeutete so viel wie schwungvoll oder enthusiastisch. Erst 1915 wurde in einem Zeitungsartikel in Chicago der Begriff zur Charakterisierung eines synkopischen Rags von Art Hickman vom Sport in die Musik übertragen.
Und heute, nur 100 Jahre später, hat die audiophile Konserve eine beachtliche Evolution hinter sich. Nun hören wir (u.a. auch) Jazz in feinster digitaler Qualität - mal geadelt, mal getadelt, wegen der vermeintlich fehlenden klanglichen Wärme. Digital aufbereitet, neudeutsch „Remastered”, und auf immer und ewig haltbar gemacht, können wir auch die „alte” Welt und Zeit des Jazz nahezu immer und überall hörbar machen, und das ohne jeglichen mechanischen Verschleiß.
(Foto: sprisi / pixelio.de)